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Piment (Allspice): was ist Piment und wie verwendet man es in herzhaften Gerichten

Piment in der herzhaften Küche: vielseitig, aromatisch und überraschend

Alles über Piment – Herkunft, Geschmack und Anwendungen in pikanten Speisen

Piment, auch bekannt als Allspice, ist ein faszinierendes Gewürz, das oft unterschätzt wird. Vielen ist es nur aus der Weihnachtsbäckerei bekannt, doch seine würzige Komplexität macht es auch für herzhafte Gerichte unverzichtbar. Die warmen, leicht süßlichen Noten erinnern an Nelken, Muskat und Zimt, weshalb Piment auch oft als „Allgewürz“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Gewürzmischung, sondern um die getrockneten Beeren des Pimentbaums (Pimenta dioica), der in Mittelamerika und der Karibik heimisch ist.

Was genau ist Piment (Allspice)?

Piment ist die Frucht des tropischen Baumes Pimenta dioica. Die Beeren werden grün geerntet und an der Sonne getrocknet, bis sie eine tiefbraune Farbe und eine runzlige Oberfläche erhalten. In getrockneter Form ähneln sie Pfefferkörnern, was auch den deutschen Namen „Nelkenpfeffer“ erklärt. Trotz der Ähnlichkeit mit anderen Gewürzen hat Piment ein ganz eigenes, komplexes Aroma – ein Mix aus süß, scharf, warm und holzig.

Der Geruch ist intensiv und erinnert sofort an Weihnachten, Glühwein und Lebkuchen, aber auch an deftige Eintöpfe, Chilis oder marinierte Fleischgerichte.

Woher stammt Piment ursprünglich?

Der Ursprung des Piments liegt in der Karibik, besonders in Jamaika, wo das Gewürz bis heute einen wichtigen Platz in der traditionellen Küche einnimmt. Die Maya und Azteken verwendeten es bereits für rituellen Kakao und medizinische Zwecke. Im 17. Jahrhundert brachten europäische Seefahrer Piment nach Europa, wo es rasch an Beliebtheit gewann – nicht zuletzt, weil es im Gegensatz zu Nelken, Pfeffer und Muskat vergleichsweise günstig war.

Heute wird Piment auch in Mexiko, Honduras und anderen tropischen Regionen kultiviert, wobei jamaikanischer Piment nach wie vor als besonders hochwertig gilt.

Wie schmeckt Piment?

Der Geschmack von Piment ist außergewöhnlich: würzig, warm, leicht süßlich, mit pfeffrigen und holzigen Noten. Kein anderes Gewürz vereint so viele Aromen auf so harmonische Weise. Deshalb wird es nicht nur in Süßspeisen, sondern zunehmend auch in pikanter Küche verwendet, wo es Tiefe und Raffinesse verleiht.

Am besten kommt das Aroma zur Geltung, wenn man die Beeren frisch mahlt oder sie im Ganzen mitkocht – etwa in Brühen, Saucen oder Schmorgerichten.

Welche Gerichte profitieren von Piment?

Piment ist ein universell einsetzbares Gewürz, das in zahlreichen herzhaften Gerichten seine Wirkung entfalten kann:

  • Fleischmarinaden: Besonders für Wild, Lamm, Rind oder Geflügel ist Piment ideal. Es verleiht Tiefe und einen dezenten Hauch von Süße.
  • Eintöpfe und Suppen: In Chili con Carne, Linseneintopf oder Karibischem Curry sorgt Piment für eine abgerundete Würze.
  • Gemüsegerichte: In Kombination mit Kürbis, Süßkartoffeln oder Auberginen bringt Piment eine warme, würzige Note.
  • Reisgerichte: In vielen orientalischen und karibischen Küchen wird Piment dem Kochwasser für Reis oder Getreide zugefügt.
  • Pickles und Saures: Ganze Pimentkörner sind ein Klassiker beim Einlegen von Gurken, Zwiebeln oder Roter Bete.

Piment harmoniert besonders gut mit anderen warmen Gewürzen wie Zimt, Kreuzkümmel, Ingwer, Koriander oder Paprika. Er kann auch als Ersatz für Muskat oder Nelken verwendet werden – oder beide ersetzen.

In welchen Länderküchen wird Piment verwendet?

Piment ist in vielen regionalen Küchen ein fester Bestandteil:

  • Karibik: In der jamaikanischen Jerk-Gewürzmischung ist Piment eine der wichtigsten Zutaten.
  • Naher Osten: In Baharat-Gewürzmischungen für Lamm oder Auberginen ist Piment oft enthalten.
  • Skandinavien: Besonders in Fleischklößchen, Eintöpfen und eingelegtem Fisch ist Piment verbreitet.
  • Großbritannien: In traditionellen Pickles, Pasteten und Worcestersauce wird Piment gerne verwendet.
  • Deutschland: Auch in klassischen Gerichten wie Sauerbraten, Rotkohl oder Bratwurstgewürz findet sich Piment.

Diese Vielfalt zeigt, dass Piment weit mehr als ein Weihnachtsgewürz ist – es ist ein echtes Allround-Talent.

Was ist der Unterschied zwischen Piment und Pfeffer?

Obwohl Piment manchmal als „Nelkenpfeffer“ bezeichnet wird, ist er weder mit Pfeffer verwandt noch geschmacklich vergleichbar. Echter Pfeffer stammt von der Pflanze Piper nigrum, während Piment zur Familie der Myrtengewächse gehört.

  • Piment ist warm, süßlich, leicht scharf.
  • Pfeffer ist beißend scharf, frisch und deutlich herber.

Ein Ersetzen von Pfeffer durch Piment oder umgekehrt funktioniert in der Regel nicht, da sich die Aromen stark unterscheiden. In bestimmten Saucen oder Marinaden kann Piment jedoch einen Teil der Pfefferschärfe ausgleichen oder ergänzen.

Gesundheitliche Vorteile von Piment

Neben seinem Geschmack bietet Piment auch gesundheitliche Vorteile. Das enthaltene Eugenol, ein ätherisches Öl, wirkt:

  • entzündungshemmend
  • leicht schmerzstillend
  • antibakteriell
  • verdauungsfördernd

Piment kann bei Blähungen, leichten Magenbeschwerden und sogar bei Zahnschmerzen helfen. Auch in der Naturkosmetik und bei Aromatherapien wird Pimentöl aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung geschätzt.

Wichtig ist jedoch: Wie bei allen Gewürzen gilt – in Maßen genießen. Eine Überdosierung kann zu Reizungen führen.

Ganze Beeren oder gemahlener Piment – was ist besser?

Ob man ganze Pimentkörner oder gemahlenes Pulver verwendet, hängt vom Gericht ab:

  • Ganze Körner eignen sich hervorragend zum Mitkochen in Brühen, Fonds oder Einmachgerichten. Sie geben ihr Aroma langsam ab und lassen sich leicht wieder entfernen.
  • Gemahlener Piment ist ideal für Marinaden, Gewürzmischungen und schnelle Gerichte.

Wer besonders intensiven Geschmack möchte, sollte ganze Beeren frisch mahlen – am besten mit einem Mörser oder einer Gewürzmühle. So bleiben die ätherischen Öle vollständig erhalten.

Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit

Um das Aroma von Piment möglichst lange zu erhalten, sollte man folgende Tipps beachten:

  • Lagerung: trocken, kühl, dunkel – idealerweise in einem luftdichten Glasbehälter.
  • Haltbarkeit: ganze Körner halten bis zu 3–4 Jahre, gemahlener Piment sollte innerhalb von 6–12 Monaten verbraucht werden.
  • Frischetest: Reibt man die Beeren zwischen den Fingern und es duftet intensiv – ist der Piment noch gut.

Wie viel Piment sollte man verwenden?

Piment ist intensiv. Bereits eine kleine Menge reicht aus, um einem Gericht eine deutliche Note zu verleihen. Als Faustregel gilt:

  • ½ Teelöffel gemahlener Piment für ein Gericht für 4 Personen
  • 3–5 ganze Körner für Brühen oder Schmorgerichte

Zu viel Piment kann schnell dominant und seifig wirken – also lieber sparsam dosieren und nach und nach abschmecken.

Womit kann man Piment ersetzen?

Wenn kein Piment im Haus ist, kann man ihn – je nach Gericht – mit einer Gewürzmischung aus folgenden Zutaten annähern:

  • Zimt
  • Muskatnuss
  • Nelken

Ein gängiges Mischverhältnis ist: ½ TL Zimt + ¼ TL Muskat + ¼ TL Nelken. Diese Kombination kommt dem Geschmack von Piment recht nahe, ersetzt ihn aber nicht vollständig.

Warum Piment mehr ist als ein Wintergewürz

Piment verdient einen festen Platz im Gewürzregal – nicht nur zur Adventszeit, sondern das ganze Jahr über. Seine einzigartige Aromenvielfalt, die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten in herzhaften Gerichten und die gesundheitsfördernden Eigenschaften machen ihn zu einem wahren Multitalent. Wer sich einmal an Piment in Linseneintopf, Kürbissuppe oder Rinderragout versucht hat, wird dieses Gewürz nie wieder missen wollen.

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